"...das neue Programm von Katja Heinrich am Puls der Zeit... literarisch-musikalisch taucht Katja Heinrich ein in die Zeit von Weltwirtschaftskrise, Börsencrash und Reichskristallnacht,...amourösen Verbindungen der damaligen „Promi“-Paare von Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir bis Henry Miller und Anaïs Nin... Natürlich darf auch Cole Porters titelgebende Komposition nicht fehlen wie auch das „Vielleicht-Lied“ von Brecht/Eisler oder Gershwins „The man I love“. Insgesamt kommt der Abend ein bisschen tragender und melancholischer daher als die 20er-Jahre-Vorgänger „Erst trink mit mir ein bisschen Alkohol“ und „Solange nicht die Hose am Kronleuchter hängt“... Die 1930er Jahre, auch das zeigt der Abend, sind aber auch ein Jahrzehnt der starken Frauen... Die großen Liebesgeschichten, sie beginnen hier nicht nur mit schwitzigen Händen, heißblütigen Liebesschwüren und wie vom Donner gerührt, sondern mit intellektuellen Geistesblitzen, klugen Reden und der Lust am gemeinsamen kreativen Schaffen... Katja Heinrich wählt die Musik dazu mit Bedacht aus. Statt der omnipräsenten „Seeräuber-Jenny“ präsentiert sie mit dem „September Song“ eine Weill-Komposition aus(...) „Knickerbocker Holiday“ oder das samtige „Speak low“ aus dem Broadway-Musical „One Touch of Venus“. Am Ende des Liebesreigens aber steht nicht die Frage, sondern der Wunsch nach Liebe: „I wanna be loved by you“ ."
WAZ Online Martina Schürmann Foto Vladimir Wegener